Kleine Chronik

Hotel Hanken

Nach seiner Ausbildung zum Kaufmann eröffnete Engelhard Hanken an der Stelle des heutigen Hauses „Key West“ einen Kolonialwarenladen und eine Verkaufsbude in Strandnähe – die „Keimzelle“ des heutigen „Hotel Hanken“. Anfang des 20. Jahrhunderts erlebte Wangerooge eine Blütezeit als Strandbad, und Engelhard Hanken und seine Frau Theodora fanden einen Geldgeber für ihr Inselhotel. 1904 öffnete das Hotel Hanken mit modernen Zimmern, einem Restaurant, Café und Souvenirladen.


Während des Ersten Weltkriegs wurde das Hotel modernisiert, doch der Zweite Weltkrieg brachte große Zerstörungen. Am 25. April 1945 fielen 6000 Bomben auf die Insel, und das Haupthaus des Hotels wurde zerstört. Trotz dieser Zerstörung nahm die Familie Hanken den Wiederaufbau in Angriff, finanziert durch das unversehrte Nebenhaus. Es entstand eine Terrasse, das heutige Restaurant, das im Laufe der Jahre wuchs. 1960 wurde der Neubau eröffnet.


Seitdem steht das Hotel Hanken, architektonisch unverändert, an der Zedeliusstraße / Peterstraße.

Hotel Hanken und Seehotel - Ein Generationenhaus

1. Die Gründergeneration

Gründerehepaar

Theodora Hanken geb. Gaudian & Engelhard Hanken


Im Jahr 1904 ließ Engelhard Hanken das Hotel Hanken erbauen und galt als strenger „Patron“ der Familie.

Mit immer neuen Ideen strebte er danach, den Erfolg des Hauses Hanken weiter auszubauen. Alles begann mit einem Kolonialwarenladen an der Stelle, wo heute das Haus Key West steht. Eine kleine Verkaufsbude in Strandnähe, an dem Ort, an dem später das Hotel Hanken entstand, sollte den Badegästen Versorgung bieten. Engelhard Hanken stattete das Hotel mit elektrischem Licht und fließendem Wasser in den Zimmern aus – eine Innovation, denn zuvor mussten die Gäste mit Wasser aus Krügen auskommen.


Während der Kriegszeiten, als die Logiseinnahmen stark sanken, baute Engelhard Hanken ein Kino, um den Soldaten eine Freizeitmöglichkeit zu bieten – die heutigen Insellichtspiele. Trotz der unsicheren Zeiten und der Gefahr, dass jede größere Investition das Haus Hanken und seine Familie beinahe an den wirtschaftlichen Ruin treiben konnte, zögerten die Hankens nie, ihre Ideen in die Tat umzusetzen.

2. Die Erneuerergeneration

Käthe Marianne Hanken, geb. Küsten und Kurt Ludwig Hanken

Nach der schweren Bombardierung der Insel im Zweiten Weltkrieg lag auch das Hotel Hanken zu 75 % in Trümmern. Viele hätten nun das Projekt „Hotel“ für beendet erklärt, doch nicht so die Familie Hanken. Im Alter von noch nicht einmal 40 Jahren packten sie an und nahmen den Hotelbetrieb wieder auf.


Was nicht mehr zu gebrauchen war, wurde abgerissen, der Rest sorgfältig instand gesetzt. Der große Saal, der vom Bombardement verschont geblieben war, wurde als Restaurant genutzt, und die darüber liegenden Zimmer wurden nach einer Grundüberholung wieder vermietet. Nach zwei Jahren harter Arbeit mussten die ersten Gäste noch über Trümmerreste klettern, um im Hotel Hanken zu übernachten.


Nachdem eine Wohnung für die Familie errichtet war, ging der Wiederaufbau des Hotels weiter. Der freie Platz vor dem verbliebenen Gebäudeteil wurde in eine Terrasse verwandelt, die nach und nach erweitert und überdacht wurde. Hier entstand das heutige Restaurant. Später kamen der Parkettraum und die Friesenstube hinzu, und als krönender Abschluss wurde der Neubau oberhalb des Restaurants mit 19 Zimmern fertiggestellt. 1960 erstrahlte das Hotel Hanken schließlich in neuem Glanz, zumindest von außen, so wie Sie es heute vorfinden.

3. Die Bewahrer - und Erweiterungsgeneration

Ute Hanken, geb. Brabandt und Curt Hanken

„Ein schönes Hotel, ein gemachtes Nest, in das man sich nur noch setzen muss“…  So hätte man es vielleicht denken können, nachdem der Hotelneubau 1960 abgeschlossen war und Curt und Ute Hanken die Leitung übernahmen. Doch wer die beiden näher kannte, wusste, dass sie nicht nach dem Motto „sich zurücklehnen“ lebten. Der neu errichtete Hotelbau war lediglich der Grundstein für die Zukunft. Es galt, die Anforderungen der „Neuzeit“ zu erfüllen, Neuerungen umzusetzen, Sicherheitsstandards einzuhalten und den wachsenden Ansprüchen der immer größer werdenden Gästeklientel gerecht zu werden.


Trotz all dieser Herausforderungen ist es den beiden gelungen, etwas ganz Besonderes zu schaffen: Neben den notwendigen Investitionen und Wachstumszyklen haben sie ein einzigartiges Dienstleistungsklima etabliert, das von ihren Gästen – ob groß oder klein – mehr als geschätzt wird.

4. Die Hinzugezogenen

Hanke Rippen "Unser Mann aus Friedeburg"


In den 90er Jahren stand erneut die Frage nach einem Generationenwechsel im Raum. Die Kinder waren inzwischen alt genug, um in den Betrieb einzutreten und den Übergang vorzubereiten. Sie waren mit dem Unternehmen aufgewachsen und hatten hautnah erlebt, was es bedeutet, das Familiengeschäft zu führen. Doch wie in vielen anderen Familien mit unterschiedlichen Berufsbildern auch, entschieden sich die Kinder gegen einen Einstieg in den elterlichen Betrieb.

Nun war ein kluger Rat gefragt: Was sollte nun geschehen? Die Antwort kam aus Friedeburg, durch den Namen Hanke Rippen. Wer bei diesem Vornamen an der Existenz einer „Weltenseele“ zweifelt, ist selbst schuld. Dieser Mann konnte für die Idee und das Unternehmen „Hanken“ gewonnen werden und stieg mit voller Überzeugung ins „Boot“ ein.

Damir Hanken "Unser Mann aus Doboj"

Nach dem ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts stellte sich erneut die Frage: „Quo vadis Hanken?“ Der Geschäftsführer-Vertrag mit „dem Rippen“ lief aus, und nach 20 Jahren vollen Einsatzes entschied er sich, nicht weiterzumachen – jedenfalls nicht in dieser Intensität. Nun stellte sich die Frage: Wer würde an seine Stelle treten und die großen Fußstapfen füllen?


Die Lösung fand sich schließlich in den eigenen Reihen. Trotz der Trennung von der Tochter des Hauses blieb der Kontakt zwischen Damir Hanken, dem Hotel Hanken und den Schwiegereltern stets gut. So kam man im Hause Hanken überein: ER ist der Richtige für die gemeinsame Zukunft.